'Blossoming' von Illustrator Peter Pichler
Seine Illustrationen schmücken die Cover der Romane von Ildikó von Kürthy oder geben Magazinseiten das gewisse Etwas. Für Freifrau illustrierte Peter Pichler nun zum zweiten Mal. Wir sprachen mit ihm über seine Arbeit.
INTERVIEW
Das Leben des Kölner Illustrators und Kommunikationsdesigners Peter Pichler ist ein kreativer Mix aus allen Bereichen der bildenden Kunst. Seine beruflichen Projekte spiegeln das wider; er ist Designer, Illustrator, Künstler, Dozent und seine Illustrationen sind stilprägend für zahlreiche Publikationen. In seiner Freizeit spielt er E-Gitarre in seiner Band oder reist mit seinem alten VW Bulli durch Europa. Wir sprachen mit dem Illustrator, der auch für uns schon Werke fertigte.
Freifrau: Lieber Peter, du hast für Freifrau nun schon das zweite Werk angefertigt. Dein Stil macht einfach gute Laune. Wie bist du zum Illustrieren gekommen?
Peter Pichler: Mein Talent war sehr früh erkennbar. Für eine geraume Zeit habe ich mehrere künstlerische Ausdrucksformen gefunden und parallel praktiziert: Kommunikationsdesign an der GHS Wuppertal studiert, nebenher als Designer in Agenturen gearbeitet, mich der freien Malerei im Atelier gewidmet und freie, großformatige Werke gemalt. Das Zeichnen begleitete mich allerdings während der ganzen Zeit. Durch erste Aufträge konnte ich mein Studium finanzieren: Zeichnungen von Insekten, die bis heute genutzt werden.
Wie würdest du selbst deinen Stil als Illustrator beschreiben?
Ich kann auf eine längere Tätigkeit als Illustrator zurückblicken. Ähnlich wie in der Mode gibt es zu unterschiedlichen Zeiten auch unterschiedlicheTrends & Stile, die gerade gefragt sind. Ich denke aber, in meinem Stilmeinen Arbeiten schwingt immer etwas Expressionistisches und Wildes mit. Gleichzeitig sind die Arbeiten nie zu verspielt oder überladen. Die Umsetzung soll klar, visuell stark und eingängig sein. Das beste Zeichen für ein gelungenes Werk.
Was denkst du, hat dich als Illustrator und in deinem Stil am meisten beeinflusst?
Neben den Expressionisten in der klassischen Modernen auch das grafische Werk von Andy Warhol. Ich mochte immer seine „Drop&Dripping“- Tusche-Illustrationen. Später liebte ich die „‚Neuen Wilden“‘, die sich mir als die große Freiheit darstellten. Es gibt natürlich auch Illustratoren/Designer, die ich bis heute sehr schätze. Saul Bass, Milton Glaser, oder Saul Steinberg und auch Larry Rivers sind für mich zeitlos große Helden.
Du arbeitest an der Akademie für nachhaltiges Design. Was bedeutet „nachhaltiges Design“ für dich?
Für mich ist die Tätigkeit des Illustrators schon von sich aus nachhaltig. Welche Möglichkeiten der Bildgestaltung haben wir heute sonst noch? Die Fotografie und der Film benötigen mitunter enorme Ressourcen an Manpower. Ganze Teams müssen anreisen – im schlimmsten Fall eingeflogen werden. Die italienische „Vogue“ hat sich diesen Problems für eine Ausgabe einmal angenommen und alle entsprechend nicht nachhaltigen Aspekte ausgeklammern wollen, somit fanden für die Ausgabe also auch keine Fotoshootings statt. Heraus kam eine durchgängig illustrierte Ausgabe. Wunderbar!
Was machst du, um so richtig zu entspannen, und was machst du, um so richtig hochzufahren?
Entspannen kann ich bei den Spaziergängen mit meinen beiden Windhunden aus dem Tierschutz. Hochfahren geht super beim Rocken in meiner Band.
Und zuletzt: Wie beginnt für dich ein perfekter Montag?
Mit einer schönen Tasse peruanischen Kaffee.
Vielen Dank für das schöne Gespräch, lieber Peter!