Zu Besuch bei Stephanie Thatenhorst

Stephanie Thatenhorst entwickelt mit ihrem Team einzigartige und persönliche Orte – von Privatwohnungen über inspirierende Arbeitswelten bis hin zu Restaurants und Hotels. Ihr Stil lebt aus dem Spannungsfeld zweier Welten: einerseits mutig, eklektisch und farbenfroh – andererseits ruhig, reduziert und atmosphärisch. 

Diese Gegensätze entstehen aus ihrem Leben zwischen der lebendigen, bunten Stadt und der stillen, naturnahen Umgebung des Landes – zwei Pole, die sich in ihren Entwürfen widerspiegeln.

INTERVIEW

In München hast du eine neue Show Flat gestaltet. Erzähl uns ein bisschen davon…
Die Idee kam, als mir mein Vermieter diese 260 qm große Wohnung angeboten hat. Für mich und meine zwei Kinder völlig überdimensioniert. Trotzdem war da dieses Bauchgefühl, dass ich etwas Besonderes daraus machen könnte. In Metropolen wie London oder New York ist das Konzept einer Show Flat ganz normal. Also habe ich mich gefragt: Warum nicht auch in München? Die Wohnung ist jetzt mein Zuhause und gleichzeitig ein lebendiges Schaufenster für unsere Arbeit. Kund:innen erleben die Räume, wie sie wirklich bewohnt werden. Es ist eine Einladung, sich inspirieren zu lassen.

 

Was bedeutet dir die Individualisierbarkeit der Freifrau-Kollektion?
Sie ist für unsere Arbeit essenziell. Unsere Kund:innen wünschen sich Räume, die ihre Persönlichkeit
widerspiegeln und keine Lösungen von der Stange. Wenn wir mit Herstellern wie Freifrau zusammenarbeiten dürfen, die offen für individuelle Anpassungen sind, können wir gemeinsam das Beste aus jedem Projekt herausholen. Und genau das ist unser Anspruch: mitdenken, weiterentwickeln, anders machen.

Wie spiegeln sich die Werte von Freifrau in deiner gestalterischen Haltung wider?
Ich erkenne mich in vielen dieser Werte wieder. Langlebigkeit, handwerkliche Qualität, eine gewisse
Sinnlichkeit. Das alles spielt für mich eine große Rolle. Ich arbeite gern mit femininen Designs, denke aber eher in Kompositionen als in Geschlechtern. Manche Räume dürfen weich und poetisch sein, andere sind klar und kraftvoll. Wichtig ist, dass die Gestaltung authentisch ist und dass man spürt, dass jemand mit Leidenschaft dahintersteht.

 

Was war das ungewöhnlichste Projekt, an dem du je gearbeitet hast?
Eines der verspieltesten Projekte war definitiv „Rookie“ – ein Optiker für Kinder. Wir haben einen Brillenautomaten konzipiert, der nach dem Motto „Drücken – Staunen – Freuen“ funktioniert. Die Kids drücken einen Knopf, und ihr Modell wird ausgespuckt. Ähnlich wie bei einem Süßigkeitenautomaten. Es war so schön zu sehen, wie viel Spaß die Kinder daran hatten. Und gleichzeitig zeigt es, dass gutes Design auch humorvoll und zugänglich sein darf. Besonders viel Freude hat es gemacht, alles noch mal aus den Kinderaugen zu sehen – mit dieser Neugier, Offenheit und Fantasie.

 

Liebe Stephanie, vielen Dank für deine Zeit und die tollen Shootingdays, die wir in deiner wunderschönen Show Flat verbringen durften!

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