Zuhause bei DJane Peggy Gou
Peggy Gou ist eine der angesagtesten DJ´s in der Elektro-Szene. Ihr Stil ist nicht so recht einzuordnen, keine Konstante - wieso auch? Zuhause darf es für die Weltenbummlerin entspannter zugehen. Wir trafen Peggy in ihrer Berliner Wohnung.
Peggy Gou ist eine energiegeladene Kreative, Musikerin und Weltreisende. Sich selbst zu beschreiben fällt ihr schwer. Zu viele Einflüsse, die sie inspirieren. Zu viele Dinge, die sie ausprobieren will. Kein Stil, der sie beschreiben würde. Wieso auch?
Die Südkoreanerin hat schon früh gelernt, sich auf Neues einzulassen, und hat offensichtlich einen Umgang damit gefunden, der sie zu schier grenzenloser Kreativität führt. Allem, was bekannt ist, geht sie aus dem Weg. Mit einer stoischen Leidenschaft, Neues zu kreieren.
Als Teenager kam sie von Seoul nach London, studierte Mode am College of Fashion und lebt heute, angezogen von der vielfältigen Clubszene, in Berlin.
Gemeinsam mit der Berliner Inneneinrichterin Kristin Hoos verwandelt die Djane einen Neubau zu ihrem eigenen Ort der Ruhe.
Beim Betreten der Wohnung wird man begrüßt von einem riesigen Smiley, einer Lichtinstallation eines befreundeten Künstlers. Um den großen Esstisch aus grünem Stein in ihrer Küche, die durch eine kurze Treppe mit dem großen Wohnzimmer verbunden ist, stehen samtgrüne Leyas.
Wir besuchten Peggy Gou in ihrer Wohnung und stellten fest, dass selbst der Stil ihrer Wohnung nicht einer Schublade zuordenbar ist und doch ein Spiegelbild ihrer Persönlichkeit.
Freifrau: Als du 14 Jahre warst, haben dich deine Eltern nach London geschickt, um dein Englisch zu verbessern. Später hast du auch in London Modedesign studiert und hast erst dann angefangen, als DJ zu arbeiten. Beides sehr kreative Dinge. Was inspiriert dich, wenn es um den Prozess des Kreierens geht?
Peggy Gou: Musik. Musik inspiriert mich am meisten. Und Menschen, die unglaubliche und zeitlose Musik machen. Reisen inspiriert mich auch – man lernt so viel von den Kulturen und Städten, die man besucht.
Die ersten Jahre, in denen du als DJ gearbeitet hast, waren nicht allzu einfach für dich. Heute bist du eine weltweit gebuchte Künstlerin und wenig zuhause. Was bedeutet Zuhause für dich, wenn du unterwegs bist?
Zuhause zu sein bedeutet für mich, mich wirklich fallen lassen zu können. In meinem ganz persönlichen Raum. Es ist dieses Gefühl, sich sicher und entspannt zu fühlen.
Bei all den Einflüssen aus Korea, England, Deutschland und wahrscheinlich noch vielen weiteren Städten; was, denkst du, beeinflusst die Art, wie du dein Apartment eingerichtet hast?
Das Haus an sich ist ziemlich deutsch, hat aber auch viele koreanische Einflüsse. Allerdings ist es total schwierig, die Einflüsse genau festzumachen, da ich meine Inspiration aus so vielem nehme, was ich sehe oder erlebe. Aus der ganzen Welt. Man kann also sagen, dass die Einrichtung von mir als Person kommt, mit all den Einflüssen von Reisen und Menschen, denen ich begegne.
Welcher ist dein Lieblingsraum oder Lieblingsplatz in deiner Wohnung zum Entspannen?
Ich würde sagen, mein Wohnzimmer. Ich habe mir immer hohe Decken gewünscht, und mein Wohnzimmer hat das und dazu diese wunderbaren hohen Fenster, die ganz viel Licht hereinlassen. Ich liebe diesen Raum!
Hast du ein Möbelstück aus Korea mitgebracht?
Hmm, was habe ich aus Korea mitgebracht? Ich glaube, das einzige Teil ist eine koreanische Maschine zum Massieren. Ach – und ein Werk von einem koreanischen Künstler, Wonwoo Lee – eine Lampe, die einen riesigen Smiley zeigt. Sie ist ein totaler Blickfang in der Wohnung, und es ist auch das Erste, was man sieht, wenn man zur Tür hereinkommt.
Wo wir bei Kunst sind: Wer ist dein Lieblingskünstler im Moment?
Donald Judd. Ich interessiere mich total für Interior, Design und minimalistische Ästhetik. Langsam lerne ich, dass weniger mehr ist. Judd ist jemand, zu dem auch alle meine Lieblingsarchitekten hochschauen, weil er der Anführer der Minimalismus-Bewegung ist. Viele seiner Möbelstücke sind unglaublich inspirierend … aber auch unglaublich teuer.
Stell dir vor, du müsstest über Nacht umziehen. Was würdest du mitnehmen?
Ganz klar! Ich würde mein Studio und meine Plattensammlung einpacken.
Mode trifft Interior … Diese zwei Felder haben viel gemeinsam, wenn es um Sensualität und Gefühl geht. Was würdest du kreieren wollen, wenn du gefragt werden würdest, das Beste von beidem zu kombinieren?
Ich würde ein Haus bauen wollen. Ganz von Beginn an.
Und eine Musikfrage darf natürlich auch nicht fehlen: Verrätst du uns deine Playlist für einen gemütlichen Sonntag?
Hört unbedingt in meine „Gourantine Playlist“ auf Spotify hinein. Für mich eine Liste mit Tracks, die perfekt für einen Sonntagnachmittag sind.
(Hier gehts zur Playlist von Spotify)